14.02.2025

Neue Wege der Seelsorge: Tiny Churches

In Offenburg gibt es seit einiger Zeit eine Tiny Church – eine kleine, portable Kirche. Die Freie Evangelische Gemeinde ist aber nicht die einzige, die den Glauben zu den Menschen bringt.

(BILDUNTERSCHRIFT: Im Schweizer Kanton Zug unterhält der Verein „die.kapelle“ eine fahrbare Kapelle und informiert auf seiner Website (www.die-kapelle.ch) über den jeweiligen Standort. 2025 soll die Tiny Church sogar eine Pilgerfahrt nach Taizé begleiten.)

Die Kirche sichtbar und erlebbar zu machen, indem sie direkt in die Lebenswirklichkeit der Menschen gebracht wird: Dieses Ziel verfolgen Tiny Churches. Die kleinen, transportablen Kirchen dienen als flexible und innovative Möglichkeit, den Glauben zu den Menschen zu bringen, und bieten Raum zum Gebet, zur Meditation und für kleine Gottesdienste. Damit bergen sie die Möglichkeit, flexibel auf die Bedürfnisse der Gemeinden zu reagieren und neue Zielgruppen zu erreichen.

Church als Ersatz fürs Gemeindehaus

Ein Beispiel ist das ökumenische Tiny-House-Projekt im Lyoner Viertel in Frankfurt am Main, einem schnell wachsenden Wohn- und Bürogebiet. „Im Quartier gibt es keine Treffpunkte wie Gemeindehäuser, kaum Spielplätze und nur in den Randbereichen etwas Gastronomie“, erklärt George Kurumthottikal, Projektreferent bei der Katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus in der Frankfurter City.

Ein Blick in die Tiny Church der Freien Evangelischen Gemeinde Offenburg. (Bild: Matthias Jundt/Messe Karlsruhe)

Ein Tiny House aus Holz, das durch seine Form mit spitzem Dach und einem Fenster in Kreuzform als Kirche erkennbar ist, soll das ändern und ein Ort der Begegnung werden. „Bisher haben wir überwiegend eine Komm-Kultur – hinein in die Kirche im Dorf oder in die Kirche in der Stadt, die als Immobilien sehr präsent sind. Wir gehen jetzt raus, in ein Viertel hinein“, so Kurumthottikal. Damit könne das Projekt eine Vorreiterrolle für andere Neubaugebiete übernehmen.

Church und Café

Bewusst wird die Frage offen gelassen, ob das 85.000 Euro teure Tiny House eine Kirche oder eine kirchliche Präsenz im Quartier sei. Das Projekt werde nicht auf ein Angebot der katholischen Jakobus- oder der evangelischen Paul-Gerhart-Gemeinde beschränkt. Ergänzt wird das Tiny House durch ein mobiles Café. „Hier geht es in erster Linie nicht darum, ein Gesprächsangebot über den Glauben zu schaffen, sondern erst einmal einen Kaffee anzubieten. Alles andere wird sich dann ergeben“, ist Kurumthottikal überzeugt.

Dieser Text ist im Kleiner-Wohnen-Magazin (Ausgabe 2024/2025) erschienen. Autor ist Herausgeber Johannes Laible. Interessierte finden den gesamten Artikel und die ganze Ausgabe HIER. Darin geht es um weitere Beispiele für Tiny Churches.

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